Das Internetportal amerika 21 berichtet, dass sich inhaftierte Kleinbauern und Landlose aus dem paraguyanischen Curugatuay seit 50 Tagen im Hungerstreik befinden. Mit dem Streik protestieren die Inhaftierten gegen die „unrechtmäßige“ Verhaftung und die Bedingungen im Gefängnis Coronel Oviedo.
Die Inhaftierung fand in Folge einer Räumung eines Stückes Land statt. Kleinbauern und Landlose hatten im Frühjahr ein Stück Land besetzt, welches einem verstorbenen Politiker gehört hatte. Die Familie Rinquelme,welche Besitzansprüche auf das von den Landlosen besetzte Teilgebiet erhob, beantragte am 15. Juni die Räumung des Landes.
Bei der Räumung starben mindestens 11 Landlose und sechs Polizistinnen. Bisher ging die Staatsanwaltschaft davon aus, dass die Landlosen ein Gefecht angezettelt hätten. Es tauchen jedoch immer neue Beweise auf, die dies widerlegen. So beispielsweise ein Handy -Video, welches ein Polizist aufgenommen hatte. Außerdem wurde Munition von automatischen Waffen gefunden, welche den Sicherheitskräften gehörten.
Der Vorsitzende des Sekretariats für Drogen Francisco de Vargas, äußerte den Verdacht, dass auch die Drogenmafia in das Massaker verwickelt sein könnte.
Die Aufklärung des Falles geht schleppend voran. Täglich protestieren die Angehörigen der noch inhaftierten Landlosen gegen die Justiz und die schlechte Versorgung im Gefängnis.

Wie Zeit online berichtet haben sich vier weitere Tibeter aus Protest gegen China selbst entzündet. In Folge der Selbstverbrennungen protestierten Hunderte tibetischer StudentInnen der medizinischen Fachschule in Gonghe, in der Provinz Quinghai gegen die chinesische Regierung. Bei den Protesten kam es zu Zusammenstößen mit chinesischen Sicherheitskräften. Cirka 20 der tibetischen DemonstrantInnen wurden verletzt.  Unmittelbarer Anlass der Deomstrantion war eine offizielle Broschüre, in welcher Selbstverbrennungen ins Lächerliche gezogen wurden.
Nach Angaben von tibetischen Aktionsgruppen haben sich in diesem Monat mehr als 20 Tibeter mit Benzin übergossen und selbst angezündet. In den vergangenen zwei Jahren seien es mehr als 80 gewesen.
Die chinesische Regierung gibt keine genauen Zahlen der Selbstverbrennungen heraus.

Tausende TextilarbeiterInnen haben heute in Bangladesch gegen lebensgefährliche Arbeitsbedingungen und mangelnde Sicherheitsvorkehrungen protestiert. Sie blockierten Straßen und warfen mit Steinen auf Textilwerke. Vorangegangen war ein Brand in einer Kleiderfabrik in Bangladesh mit 109 Toten und zahlreichen Verletzten. Auch heute brach ein Feuer in einem 12-stöckigen Textilwerk in Dhaka aus. Nach bisherigen Angaben erlitten einige ArbeiterInnen Rauchvergiftungen.
Das am Wochenende vom Brand betroffene Werk beliefert auch das Warenhaus C&A. Die Textilfabriken Bangladeschs sind für katastrophale Sicherheitsbedingungen für die Beschäftigten, vor allem Frauen, bekannt. Ähnlich ist die Situation in Pakistan. Doch starben im September bei einer Brandkatastrophe in einem Textilwerk von Karachi, das auch die Kette KiK beliefert, fast 300 Arbeiterinnen.
Wegen der Proteste produzierten heute etwa 200 Textilfabriken in Pakistan nicht.

Heute wurde in Katar die UNO-Klimakonferenz eröffnet. Rund 190 Staaten wollen dort vor allem über einen Zeitplan für ein weltweites Klimaabkommen beraten, das das Kyoto-Protokoll ablösen soll. Auf der Tagesordnung stehen auch Maßnahmen für stark vom Klimawandel betroffene Länder. Katar ist wegen seiner Ölvorkommen das Land mit dem weltweit höchsten Einkommen pro EinwohnerIn. Auch im Ausstoß des Klimagiftes CO2 liegt Katar weltweit – negativ – vorne.
Besondere Brisanz liegt in der Klimakonferenz, weil kürzlich sogar die Weltbank davor gewarnt hatte, dass sich die Atmosphäre bis 2100 um bis zu vier Grad erwärmen werde.
Viele Umweltschutzorganisationen sehen der Konferenz mit Skepsis entgegen. Es fehle der politische Wille zu einer Lösung, beklagen sie.

In Ägypten gehen die Proteste gegen Präsident Mursi, der seine Machtbefugnisse massiv ausgeweitet hatte, weiter. Bei den massiven Auseinandersetzungen mit Gummigeschossen, Tränengas und Steinen wurden mittlerweile zwei Menschen getötet.
Heute trifft Mursi mit dem Obersten Richterrat des Landes zusammen. Per Dekret hatte der Präsident letzte Woche die Rechte der Justiz gravierend beschnitten. So sollen Mursis Anordnungen
bis zur Annahme einer neuen Verfassung rechtlich nicht mehr angefochten werden dürfen. Die Justiz sieht damit die Gewaltenteilung ausgehebelt.
Einen angekündigten Streik vieler RichterInnen Ägyptens haben sie nun wegen des heutigen Treffens ausgesetzt.

Die bayerischen Grünen haben in einem Brief an den Bayern-Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung, Wolfgang Krombholz, an eine Sicherstellung der Versorgungsverantwortung für suchtkranke Menschen appeliert. Laut der gesundheitspolitischen Sprecherin der Grünen, Theresa Schopper, habe Krombholz bei ihr für Verwunderung gesorgt, indem dieser in Fragen der Substitution suchtkranker Menschen kein Greifen des Sicherstellungsauftrags sehe. Die Grünen wiesen in einer Pressemitteilung den Rückzug aus der Versorgungsverantwortung für Suchtkranke als zutiefst unsolidarisch und nicht ihren Vorstellungen der Versorgung chronisch kranker Menschen entsprechend zurück. Vielmehr sollten vorhandene Spielräume bei „besonders förderungswürdigen Leistungen“ genutzt werden sowie zusammen mit den Kassen Regelungen für eine angemessene Vergütung erarbeitet werden, wie dies in Hessen geschehen sei. Einem Rückzug der Ärzte aus der Substitutionsarbeit aufgrund rechtlicher Verwerfungen müsse entgegengewirkt werden: „Ärzte, die Drogenkranke versorgen, geben ihre Substitutionsarbeit auf, weil sie fürchten, ansonsten mit einem Bein im Gefängnis zu stehen. Das kann nicht im Sinne der Sache sein“, so Theresa Schopper.

Laut einem Bericht der Taz hat die „Burschenschaft Hilaritas Stuttgart“ aufgrund eines fehlenden einheitlichen Verständnis der Grundwerte die Auflösung des seit 110 Jahren existierenden Korporationsverbands „Deutsche Burschenschaft“ gefordert. Umstritten sei vor allem ein Antrag, welcher von konservativen Kreisen als „Arier-Antrag 2.0“ bezeichnet wird. 2.0, da bereits 2011 eine ähnliche Forderung erhoben, jedoch zurückgezogen worden war. Mitglied der DB-Burschenschaften sollen regulär nur männliche Studenten „deutscher Abstammung“ werden dürfen. Chancen hätten nach einer Einzelprüfung aber auch Bewerber mit einem nicht-deutschen, aber europäischen Elternteil, welche für einen „volkstumsbezogenen Vaterlandsbegriff“ eintreten.

Über diese Themen soll dieses Wochenende auf einem „Sonderburschentag“ in Stuttgart entschieden werden, welcher nach Expertenmeinung den Grad der Spaltung zwischen einem extrem rechten und einem konservativen Flügel wiederspiegelt. Ein Erfolg des Auflösungsantrags und damit der konservativen Kräfte gilt aufgrund der notwendigen 4/5-Mehrheit aber als unwahrscheinlich.

Laut einer Anfrage der Grünen im Bayerischen Landtag kommen aktuell 35 von insgesamt 110 der per Haftbefehl gesuchten Neonazis aus Bayern. Im Januar diesen Jahres waren 37 von bundesweit 159 untergetauchten Neonazis aus dem Freistaat. Der bayerische Anteil an flüchtigen braunen Strafttätern hat somit binnen 11 Monaten weiter zugenommen, was von den Grünen als „eklatanter Missstand bei der Bekämpgung des Rechtsextremismus“ gewertet wird. Deren innenpolitischer Sprecher, Sepp Dürr, wies daraufhin, dass auch der „Nationalsozialistische Untergrund“ zunächst wegen vermeintlicher Bagatellen zur Suche ausgeschrieben gewesen sei. Dürr bemängelte weiter: „Es ist doch skandalös, wenn der Staat es nicht schafft, seine eigenen Haftbefehle durchzusetzen und ihm Neonazis auf der Nase herumtanzen“. Auch verwies er auf eine noch weit höhere Dunkelziffer, da die bayerische Staatsregierung systematisch extrem rechte Motive für Straftaten ignorieren würde.

Die Proteste in der ägyptischen Hauptstadt haben am heutigen Freitag angehalten. Nahezu alle linken und säkularen Gruppen sowie Organisationen der koptischen Minderheit hatten gestern begonnen zu einem „Freitag der Wut“ auf den Tahir-Platz zu mobilisieren. Wie berichtet, waren bereits die ganze Woche für eine Umstrukturierung des Innenministeriums, Ermittlungen zu Mordern an Demonstrant_innen sowie um an die „zweite Welle“ der ägyptischen Revolution vor einem Jahr erinnern auf die Straße gegangen worden. Sicherheitskräfte und Anhänger der Muslimbrüder hatten die Proteste mit massiver Gewaltanwendung gegen die Protestierenden beantwortet. Auch in Suez, Port Said und Ismailia soll es zu teils heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein. Für morgen sind bereits weitere Proteste angekündigt.

Israelische Behörden haben in Zusammenhang mit dem am Mittwoch in Tel Aviv verübten Bombenanschlag erste Verdächtige festgenommen. Darunter befindet sich mit einem arabischen Israeli auch der mutmaßliche Haupttäter. Dieser soll nach Polizeiangaben den Sprengsatz deponiert haben. Die weiteren Festnahmen erfolgten im besetzten Teil des Westjordanlands. Die dort festgenommen Personen sollen Kontakte zur Hamas und zur Gruppe Islamischer Dschihad unterhalten haben. Ihnen wird die Rekrutierung des Haupttatverdächtigen zu Last gelegt. Ein Sprecher der Polizei verkündete, dass im Rahmen der andauernden Ermittlungen mit weiteren Festnahmen zu rechnen sei.

Beim Attentat auf den Bus im Stadtzentrum von Tel Aviv waren um die 20 Menschen verletzt worden. Der ungeachtet dessen zwischen Israel und Hamas vereinbarte Waffenstillstand scheint derzeit überwiegend Bestand zu haben.