Prozess gegen Hausmeister von Flüchtlingslagers wegen sexuellem Missbrauch
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Recht- und Regierungssystem
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Dienstag, 13. Januar 2009
Der Stoffwechsel hat im Vorfeld bereits darüber berichtet.
Heute morgen fand der erste von zwei Prozeßtagen vor dem Landgericht Nürnberg statt. Die Anklage lautet auf "sexuellen Mißbrauch widerstandsunfähiger Personen". Dieser juristische Begriff bezieht sich in diesem Fall darauf, dass die sexuellen Übergriffe auf eine zunächst schlafende Person stattfanden.
Noch vor Prozeßbeginn fand bei klirrender Kälte vor dem Justizgebäude eine Kundgebung statt. Auf den Transparenten waren Parolen zu lesen wie z.B. -Zitat - Stoppt Machtmißbrauch und sexuelle Gewalt durch das Personal in Flüchtlingsunterkünften. Die Kundgebungs-TeilnehmerInnen protestierten gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen und Kinder und forderten die Unterbringung von Flüchtlingen in Wohnungen statt in Sammelunterkünften. Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen wies darauf hin, dass es sich bei bei diesem Fall sexueller Gewalt gegen eine Asylbwerberin in einer Sammelunterkunft nicht um einen Einzelfall handelt. Vielmehr habe sexistische und rassistische Gewalt System, da das Personal in den Unterkünften ihre Macht häufig ausnütze. Dies gelte insbesondere für die Hausmeister, die beispielsweise für alle Zimmer Schlüssel hätten und die Unkenntnis der Flüchtlinge über ihre Rechte ausnützten.
Von der Kundgebung zum Prozess selbst:
Im vollbesetzten Gerichtssaal hatte zuerst der Angeklagte auszusagen. Dann schilderte die betroffene Frau die erlebte sexuelle Gewalt. Sie trat im Prozess als Nebenklägerin und Hauptzeugin auf. Am Nachmittag wurden weitere Zeuginnen und Zeugen vernommen. Unser Kollege Ralf Justus war heute beim Großteil des Prozesses als Beobachter im Gericht. Zunächst schildert er die Vernehmung des Angeklagten am Morgen.
Programm
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