Kosovare wurde abgeschoben - entgegen Richtermeinung

Gestern um 9 in Nürnberg: Bei Agron Zeneli klingeln 8 Polizisten, bewaffnet mit einem Abschiebebescheid. Viereinhalb Stunden später geht der Flieger raus aus Deutschland. Weshalb dem Kosovaren ein derart kurzer Prozess gemacht wurde, berichtet sein Anwalt Karl Lehner im Interview.

Im Dezember 2009 reiste der Kosovare Agron Zeneli in Deutschland ein, letztes Jahr im August heiratete er hier in Nürnberg. Zeneli sollte wieder zurück nach Schweden, das für sein Asylverfahren zunächst zuständig war. Diesen Bescheid bekam der Kosovare jedoch nicht. Er wurde ihm erst gestern von den Polizisten gezeigt, die ihn gleich danach festgenommen haben. Wieso wurde Herr Zeneli derart überrumpelt?
Kurze Zeit später hat der Richter vom Verwaltungsgericht Ansbach dem Eilantrag von Zenelis Anwalt Karl Zehner recht gegeben. Das war um 13 Uhr. Damit hätte er die Abschiebung verhindert.  Trotzdem musste Herr Zeneli 20 Minuten später in ein Flugzeug einsteigen und Deutschland verlassen. 20 Minuten also, um die Bundespolizei am Münchner Flughafen zu informieren. Was ist da schief gelaufen?
Diese Fragen beantwortet in einem Interview Agron Zenelis Rechtsanwalt Karl Lehner.

 
Creative Commons Lizenzvertrag
 

Dein Kommentar

Email:
BesucherInnen-Kommentare