Prozeß gegen Neonazi Peter R. - zweiter Verhandlungstag

Heute fand der zweite Verhandlungstag im Prozeß gegen den Neonazi-Schläger Peter R. statt. Diesmal ohne größeren Tumulte, jedoch abermals mit einer ganzen Reihe an ZeugInnen-Aussagen. Unser Prozeßbeobachter wird darüber berichten. Nicht zu hören sein wird dagegen eine Stellungnahme des Gerichtes wegen der heftigen Auseinandersetzung in der vergangenen Woche. Das Nürnberger Bündnis Nazistopp warf Gericht und Polizei vor, die Eskalation "billigend in Kauf genommen" zu haben. Mehr zu den Hintergründen und einen aktuellen Prozeßbericht ...

Am Landgericht Nürnberg-Fürth fand heute der zweite Verhandlungstag im Prozeß gegen den Neonazi-Schläger Peter R. statt. Auch diesmal hatte das Nürnberger Bündnis Nazistopp dazu aufgerufen, den Prozess zu besuchen und den Jugendlichen, der Opfer des Angriffes in der Nürnberger U-Bahn wurde, zu unterstützen. Eine große Mobilisierung sollte verhindern, dass Neonazis die Verhandlung besuchen können. Beim ersten Prozeßtag am vergangenen Donnerstag war dies nicht wirklich gelungen. Denn auch Neonazis hatten sich beim Prozeß eingefunden. Die Verhandlung hatte im historischen Saal 600 stattgefunden, der einer großen Anzahl an ZuschauerInnen Platz bietet. Vor und im Gerichtssaal war es zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen. Das Nürnberger Bündnis Nazisstopp hatte letzte Woche deutliche Vorwürfe gegen die Behörden erhoben und titelte in einer Pressemitteilung: "Neonazisgewalt im Gerichtsgebäude: Eskalation billigend in Kauf genommen?". Der Polizei wirft das Bündnis vor, besonders brutal gegen ZuschauerInnen aus dem linken Spektrum vorgegangen zu sein und sich nicht um die Gewalttägigkeiten von Neonazis gekümmert zu haben. Zudem habe eine Reservierung von Zuschauerplätzen für Publikum aus dem Spektrum der Neonazis stattgefunden. Harsche Vorwürfe. Interessant wäre da natürlich auch die Position des Gerichts. Der Sprecher des Landgerichts Nürnberg-Fürth, Martin Strößenreuther war allerdings auch nach mehrfacher Anfrage nicht bereit, sich gegenüber Radio Z in einem Interview zu äußern. Die ganze Sache sei viel zu kompliziert, so der Gerichtssprecher. Gegenüber verschiedenen Zeitungen hatte Strößenreuther sich allerdings sehr wohl geäußert und Ende letzter Woche die Verlegung der Verhandlungen in einen kleineren Gerichtssaal begründet. «Damit lässt sich die Lage besser unter Kontrolle bringen. Es geht darum, dass man bei Tumulten Störer gesondert rausbringen kann»., so der Gerichtssprecher im Zeitungszitat. Im Radio wollte sich Strößenreuther aber nicht hören.
Heute tagte das Gericht in einem kleineren Saal. Unser Korrespondent Danny Schmidt war vor Ort:

 

Der nächste Verhandlungstag ist Donnerstag, der 24. Februar am Landgericht Nürnberg-Fürth.

 

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