1 Jahr nach Bundeswehr-Angriff in Kundus

Vor einem Jahr wurden im Kundus entführte Tanklaster bombardiert - unter dem Befehl von Oberst Klein von der Bundeswehr. Bis heute haben nur manche Hinterbliebene dafür Geldzuwendungen bekommen - viel Geld dagegen floss in die Taschen von Warlords, kritisiert ein Anwalt, der Hinterbliebene vertritt.

Ein Jahr ist es nun her, dass die Lüge, die Bundeswehr sei in Afghanistan nur mit dem Wiederaufbau beschäftigt ein jähres Ende fand. Denn vor einem Jahr bombadierten Militärflugzeuge von den Taliban entführte Tanklaster am Kundus-Fluss - unter Befehl eines Bundeswehroberst. Seinerseits versprachen Bundeskanzlerin und der damalige Verteidigungsminister Jung unisono schnelle, unbüroratische Hilfe für die zivilen Opfer. Denn der Tod aus der Luft hatte nicht Talibankämpfer getroffen, sondern Dorfbewohner, die sich an den Tankwagen ihre eigenen Tanks auffüllten. Und heute, 1 Jahr später? Die Hinterbliebenen der Toten vom Kundussfluss werden hierzulande von zwei Rechtsanwälten vertreten: Rechtsanwalt Docke aus Hannover und seinem Kollegen aus Bremen, dem aus einer afghanischen Familie stammenden Karim Popal.
Er verriet unserem Kollegen Andrasch Neunert von Radio LoRa München, wie es inzwischen aussieht mit dem hehren Versprechen, unbürokratisch und umfassend zu helfen. Muss Anwalt Popal arg kämpfen, um für seine afghanischen Mandanten angemessene Entschädigungen herauszuholen?

 

 


ABMOD:
Mittlerweile geht erstmals ein Opfer gerichtlich gegen die Bundesrepublik vor. Es handelt sich um einen der Lasterfahrer. Er hat bisher keine Geldzahlungen bekommen und fordert nun ein Schmerzensgeld und eine dauerhafte medizinische Versorgung. Mit der Klage beim Landgericht Bonn gegen das Bundesverteidigungsministerium soll zudem festgestellt werden, dass der Befehl zur Bombardierung rechtswidrig war, teilten seine Anwälte mit.

 

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