Drohende Steinigung im Iran - Sakineh Ashtiani nicht außer Gefahr

Ehebruch ist im Iran eine Straftat, für die vor allem Frauen grausam bestraft werden. Eine von ihnen ist Sakineh Aschtiani. Doch ihr wird auch noch der Mord an ihrem Ehemann vorgeworfen - deshalb wurde sie zum Tod durch Steinigung verurteilt. Wie groß die Gefahr im Moment ist, hört ihr in einem Gespräch mit amnesty international.

Erzwungene Geständnisse im Fernsehen sind im Iran immer wieder zu sehen. Vor drei Wochen zerrte die Justiz Sakineh Mohammadi Aschtiani ins staatliche Abendprogramm. Sie soll es jedenfalls gewesen sein, deren Körper in einen schwarzen Schador gehüllt war und deren Gesicht von einem Tuch verdeckt war. Eine Frauenstimme erklärte, sie habe Ehebruch begangen und Mord-Beihilfe geleistet.
Wenn sie es wirklich gewesen ist, wurde sie dazu gezwungen, sagte ihr Anwalt dazu.
Sakineh Aschtiani wurde im Jahr 2006 wegen der „unerlaubten Beziehung“ zu zwei Männern mit 99 Peitschenhieben bestraft. Später wurde sie zusätzlich wegen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt. Seitdem versuchen MenschenrechtsaktivistInnen das Leben Frau Aschtianis zu retten. Sie hatte wenige Wochen vor dem TV-Auftritt noch geäußert: „Nur weil ich eine Frau bin, denken sie in diesem Land, sie können alles mit mir machen.“
Mehr zur aktuellen Situation von Sakineh Aschtiani weiß die Iran-Expertin von amnesty international, Marie von Möllendorf:

 
Creative Commons Lizenzvertrag

Mehr Informationen zur Situation von Sakineh Aschtiani findet ihr auf der homepage von amnesty international:
www.amnesty.de
Dort gibt es auch Hinweise wie ihr selbst euren Protest gegen das Todesurteil ausdrücken könnt. Übrigens ist Sakineh Aschtiani kein Einzelfall: Im Moment sind im Iran noch mindestens sieben weitere Frauen und drei Männer von Steinigungen bedroht.

 

Dein Kommentar

Email:
BesucherInnen-Kommentare