"In vorderster Front gegen das Judentum." Die Nürnberger Finanzämter und ihr Anteil an der fiskalischen "Endlösung"

"In vorderster Front gegen das Judentum. Die Nürnberger Finanzämter und ihr Anteil an der fiskalischen "Endlösung". Darum ging es in einem Vortrag am Dienstag abend im Nürnberger Dokuzentrum Reichsparteitagsgelände. Denn die Finanzbehörden haben sich maßgeblich an der sogenannten Arisierung beteiligt.

Die jüdische Bevölkerung wurde während des NS-Regimes systematisch entrechtet, diskriminiert und vernichtet. Gleichzeitig bereicherte sich der deutsche Staat ganz gezielt und bürokratisch am jüdischen Eigentum: vom wertvollen Vermögen bis hin zum Unterhemd.
Schon im Januar 1933 wurden Jüdinnen und Juden genötigt, ihre Wirtschaftsunternehmen an "arische" Eigentümer zu übertragen. Ab 1938 folgte die staatliche Ausplünderung per Gesetz, die sogenannte Arisierung. Und seit die Deportationszüge rollten, eignete sich der NS-Staat auch noch die letzten Habseligkeiten der jüdischen Bevölkerung an.
Jim Tobias, Historiker und Journalist aus Nürnberg, hat recherchiert, welche Rolle die Finanzämter daran hatten. Am Dienstag abend stellte er seine Ergebnisse im Nürnberger Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände vor. Nach seinem Vortrag mit dem Titel "In vorderster Front gegen das Judentum. Die Nürnberger Finanzämter und ihr Anteil an der fiskalischen "Endlösung" sprach Heike Demmel mit Jim Tobias:

 
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Jim Tobias sprach zur Rolle der Nürnberger Finanzämter an der sogenannten Arisierung am Dienstag abend im Nürnberger Dokuzentrum Reichsparteitagsgelände. Dort ist zur Zeit auch eine Ausstellung zum Thema zu sehen mit dem Titel „Entrechtet. Entwürdigt. Beraubt. Arisierung in Nürnberg und Fürth“. Die Ausstellung sollte eigentlich nur bis Ende Juli laufen, wurde nun aber verlängert und ist noch bis Ende September zu sehen.

 

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