Luxemburger Bombenlegeraffaire: Waren geheime NATO-Einheit Stay-Behind beteiligt?
- Info zum Beitrag
- Kategorie: Politik
- Sendeplatz: Stoffwechsel
- Donnerstag, 25. April 2013
- AutorIn: Heike Demmel
Geheimdienst, Bombenattentate, Schmiergeld und eine Abhöraffäre. Das sind die Zutaten zu einem Geheimdienstskandal, der Luxemburg in Atem hält. Obendrein gibt es Spuren hin zu einer Beteiligung ausländischer Geheimdienste und dem geheimen Agentennetzwerk der NATO, genannt Stay-Behind.
Es klingt wie ein schlechter Agententhriller, ist aber Realität: Luxemburg erschütterte in den 1980er Jahren eine Bombenserie. Ziel waren Strommasten, Telefon- und Gasleitungen, aber auch Gebäude der Gendarmerie und ein Treffen der Europäischen Gemeinschaft. Lange gab es über die Täter nur Rätselraten, doch nun tauchen immer mehr Hinweise auf, die ein bisschen Licht in das Dunkel bringen – das sich aber als äußerst komplex herausstellt. Denn mittlerweile ist klar, dass staatliche Stellen inklusive Premierminister mehr wissen, als sie zugeben wollen. Die Spuren führen tief hinein in die Kreise von Polizei und dem Geheimdienst SREL.
Seit Februar 2013 läuft ein Verfahren gegen zwei Ex-Polizisten, denen die Anschläge vorgeworfen werden. Es wird mittlerweile als Jahrhundertprozess bezeichnet, und die Verteidiger der Beiden warten mit immer neuen, brisanten Zeugenaussagen auf. Auch eine parlamentarische Enquete-Kommission untersucht die Luxemburger Geheimdienstaffäre, die immer stärker mit dem Bombenlegerprozess verschwimmt. Doch damit nicht genug: Einige Spuren führen auch aus Luxemburg hinaus, und zwar hin zu geheimen NATO-Einheiten, die im Kalten Krieg aktiv waren.
Nun stellt sich die Frage: War es Bombenterror mit dem Wissen staatlicher Stellen? Welche Geheimdienste hatten ihre Finger im Spiel? Und wie stark ist die internationale Dimension in der Luxemburger Bombenlegeraffäre?
Heike Demmel hat dazu mit Jerry Weyer gesprochen. Er arbeitet für die luxemburgische Version von Abgeordnetenwatch, die sich für mehr Transparenz in der Politik einsetzen. Weyer ist auch Mitbegründer der Luxemburger Piratenpartei und beobachtet die Geheimdienstaffäre als Blogger:
Einschätzungen zum Luxemburger Geheimdienstskandal hörtet ihr hier von Jerry Weyer. Er arbeitet für die Organisation politikercheck.lu und veröffentlicht in seinem Blog Informationen über den Geheimdienst SREL und die Affäre:
http://jay.lu/
Und Vieles zum Geheimdienstskandal und die Bommeleeër-Affäre findet sich auch hier:
http://srel.lu
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