Schiffsflotte des "Free Gaza Movement" in der Kritik

Am Montag stürmte das israelische Militär sechs Schiffe des "Free Gaza Movement", kurz vor der israelischen Küste, aber in internationalen Gewässern. An der Aktion hagelt es international Kritik, eine unabhängige Untersuchung wurde gefordert, der Sicherheitsrat und Menschenrechtsrat wurden eilig einberufen und verurteilten den Militäreinsatz. An Bord des gewaltsam aufgebrachten Schiffes "Mavi Marmara" waren auch Mitglieder des IPPNW, der "Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung". Wir konfrontierten ihn heute nachmittag mit Kritik an ihrer Aktion.

Nach wie vor steht die israelische Militäraktion vom Montag auf 6 Schiffe mit Hilfsgütern in der Kritik. Bei ihr sind mindestens 9 Menschen getötet worden.
UN-Generalsekretär sagte gestern: "Die Blockade ist schuld an dem blutigen Einsatz vom Montag gegen die Aktivisten im Mittelmeer".
Der israelische UN-Botschafter Daniel Carmon dagegen bezeichnete den Angriff auf den Hilfskonvoi als eine "vorbeugende Maßnahme". Die israelische Armee räumte mittlerweile Fehler bei der Aktion ein.
Heute morgen hat Israel mit der Abschiebung der rund 600 inhaftierten Gaza-Aktivisten begonnen. Zunächst hatte es geheißen, die Häftlinge sollten vor Gericht gestellt werden.
In Israel selbst sind die Reaktionen zwiegespalten. Viele Medien heben hervor, dass die israelischen Soldaten mit Stuhlbeinen, Metallstangen und Schleudern empfangen worden seien. Aber sie fragen auch: "Warum nur sind wir in diese Falle gelaufen?", von einer Stärkung der Hamas ist die Rede. Auch Stimmen, die einen Rücktritt von Verteidigungsminister Ehud Barak fordern, werden laut.
Doch nicht nur das Vorgehen des israelischen Militärs steht in der Kritik, sondern auch die Aktion des "Free Gaza Movement". Heike Demmel sprach dazu mit Angelika Wilmen, Pressesprecherin des IPPNW, der sich an der "Solidaritätsflotte" beteiligt hat.

 

Ungeachtet der israelischen Militäraktion vom Montag bleibt ein weiteres Schiff der "Free Gaza Movement" auf seinem Kurs in die selbe Region. "Wir sind entschlossener denn je, unsere Mission fortzusetzen", sagte ein Besatzungsmitglied der "MV Rachel Corrie", am heute dem irischen Sender RTE. Er rechne damit, dass das Schiff am Freitagabend oder Samstagmorgen die Stelle erreichen werde, an der am Montag das israelische Militär den internationalen Konvoi aufgebracht hatte.

Ein Ende der Auseinandersetzungen ist also kaum in Sicht.

 

 

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