„Berufswunsch Henker – Warum Männer im Nationalsozialismus Scharfrichter werden wollten“

„Berufswunsch Henker – Warum Männer im Nationalsozialismus Scharfrichter werden wollten“ Mehr als zwei Drittel aller Staaten hat die Todesstrafe abgeschafft. In 61 Ländern wird sie allerdings noch vollstreckt – 90 Prozent davon in Iran, Pakistan und Saudi-Arabien. Auch in China ist die Todesstrafe eine verbreitete Praxis, jedoch behandelt die Regierung die Zahlen als Staatsgeheimnis und gibt sie nicht frei. Laut Amnesty International wurden im vergangenen Jahr weltweit mindestens 1.634 Menschen in 25 Staaten exekutiert. Weitere 20.292 Menschen wurden zum Tode verurteilt. In der Türkei macht Präsident Erdogan aktuell massiv Stimmung für eine Wiedereinführung der Todesstrafe. Aber auch hierzulande laufen „Menschen mit Frustrationshintergrund“ auf Pegidaveranstaltungen mit selbstgebauten Galgen durch die Straßen, die sie für unliebsame Politikerinnen und Politiker reserviert haben. Und Neonazis fahren gern mit Todesstrafe für Kinderschänder – Aufklebern auf der Heckscheibe durch die Gegend. Diese Vernichtungsfantasien allein sind erschreckend und abstoßend zugleich, aber selten wird thematisiert, was Menschen dazu bringt, quasi im staatlichen, Auftrag und juristisch abgesichert, andere Menschen zu ermorden. In seinem eindrucksvollen, wie erschütternden Buch „Berufswunsch Henker“ wertete der Journalist und TAZ-Redakteur Klaus Hillenbrand, über 500 Initiativbewerbungen für das Amt eines Scharfrichter aus. Hunderte von Männern bewarben sich in der NS-Zeit für diese Aufgabe. 482 dieser Bewerbungen hat Klaus Hillenbrand in seinem Buch dokumentiert. Mit ausgewählten Passagen wirft diese Sendung einen Blick in die, teils urdeutschen, menschlichen Abgründe. Den Soundtrack dazu liefern Bands und Projekte von deutschen Künstlerinnen und Künstlern, die sich als sogenannte Kriegskinder oder als erste Nachkriegsgeneration mit dem damals vorherrschenden Klima der Leugnung und Verdrängung der nationalsozialistischen Verbrechen auseinandersetzen mussten. Eine Sendung von und mit Kay Osterloh, mit lesender Unterstützung aus den Reihen der Step Across The Border – Redaktion.
 

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