Flüchtlingskind wegen unterlassener Hilfeleistung fast gestorben: Urteile gegen Mitarbeiter von Erstaufnahmeeinrichtung Zirndorf
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- Category: Politik
- radio show: Stoffwechsel
- Wednesday, 16 April 2014
- Author: Heike Demmel
Die medizinische Versorgung von Asylsuchenden in Deutschland ist völlig unzureichend oder kann sogar lebensbedrohlich werden. Besonders drastisch zeigt das die Krankheitsgeschichte des Leonardo Petrovic: In der Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf erkrankte der Säugling schwer und wäre beinahe gestorben. Gestern sprach das Amtsgericht Fürth die Urteile gegen MitarbeiterInnen der Einrichtung.
Leonardo Petrovic aus Serbien wäre fast gestorben, in der Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende in Zirndorf, im Dezember 2011. Deshalb standen gestern mehrere MitarbeiterInnen der Einrichtung vor Gericht: wegen unterlassener Hilfeleistung und fahrlässiger Körperverletzung.
Das damals gut 1jährige Kind bekam Fieber, erbrach, später war es übersät von schwarzen Flecken, war völlig apathisch. Doch die Bitte der Eltern nach einem Krankenwagen oder Taxi, um das Kind ins Krankenhaus zu bringen, blieb unerhört. Sie sollten erst einen Krankenschein besorgen, hieß es, später wurde die Familie – im Winter – zu Fuß in den etwa 2 Kilometer entfernten Ort zum Arzt geschickt. Nur sehr knapp überlebte das Kind – es war an einer Meningokokkeninfektion erkrankt, blieb zwei Wochen im künstlichen Koma, hat nun schwere bleibende Schäden.
Gestern sprach das Amtsgericht Fürth dazu das Urteil gegen mehrere MitarbeiterInnen der Erstaufnahmeeinrichtung in Zirndorf. Ein Angeklagter wurde freigesprochen, drei andere zu Geldstrafen verurteilt. Alexander Thal vom Bayerischen Flüchtlingsrat, der den Prozess beobachtet hat, sieht das Urteil zwiespältig:
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