"Die Nazis waren nur der Anfang"

Am 9. Juni 2004 zündete der „Nationalsozialistische Untergrund“ mitten am Tag eine Bombe in der belebten Keupstraße im Kölner Stadtteil Mühlheim. Nur durch Glück blieb es bei Schwerverletzten. In wenigen Wochen wird im NSU-Prozess in München zum Anschlag in der Keupstraße verhandelt. Die Initiative „Keupstraße ist überall“ wird dann vor Ort sein und geht schon jetzt in die Offensive.

„Dass das Nazis gemacht haben, war eigentlich nur der Anfang. Die Polizei hat deren Ziel weiterverfolgt und diese Straße systematisch weiter kaputtgemacht. Die Presse hat das flankiert, in dem sie von „kriminellen Ausländermilieus“ geredet hat. Die deutsche Kundschaft hat dann ihr übriges getan, dass sie dann diesen Ort jahrelang – im Grunde genommen bis heute – gemieden hat.“

Diese Einschätzung zum neonazistischen Anschlag in der Kölner Keupstraße 2004 steht für sich. Sie beschreibt die deutschen Zustände, in denen der „Nationalsozialistische Untergrund“ über Jahre ungestört morden konnte, wohl treffender als jeder Versuch einer zusätzlichen, elaborierten Moderation. Sie kommt von Massimo Perinelli, organisiert im Zusammenschluss Kanak Attak und Mitglied der Initiative „Keupstraße ist überall“. Danny Schmidt hat mit ihm über den NSU-Anschlag, dessen Auswirkungen für die Anwohner_innen und die anstehende kritische Begleitung der Verhandlungen zur Keupstraße im NSU-Prozess durch die Initiative gesprochen.

 

Die Infoveranstaltung "Die Keupstraße kommt nach München" findet am Montag, 31. März, um 19 Uhr im Münchner Gewerkschaftshaus statt. Infos zur Initiative, zum Anschlag und zur Veranstaltung gibts unter: keupstrasse-ist-ueberall.de

 

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