Zwischenfälle - Architektin Magarete-Schütte Lyhotzki - Menschenwürdiges Wohnen für alle

Mustergarten der 1920er-Jahre aus dem Projekt ''Neues Frankfurt'' – mit Gartenlaube,
Source: Frank Behnsen, commons.wikimedia.org

Margarete Schütte-Lihotzky war die erste weibliche Architektin Österreichs. Ihr Schaffen war von sozialen Gesichtspunkten geprägt, sie forderte ein "Grundrecht auf menschenwürdiges Wohnen für alle" und schloss sich dem kommunistischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus an.

 

 

 

Margarete Schütte-Lihotzky wurde 1897 geboren und erwarb als erste Frau Österreich ein Diplom als Architektin. Bereits als Studentin erhielt sie einen Preis für den Entwurf einer ArbeiterInnenwohnung. Für ihre Arbeit hatte sie sich die elenden  Wohn-Verhältnisse der Wiener ArbeiterInnenklasse mit eigenen Augen angesehen. Dies prägte nachhaltig den sozialen Blick, den ihr Lebenswerk kennzeichnet.

So forderte sie ein "Grundrecht auf menschenwürdiges Wohnen für alle". In ihren Arbeiten war sie Pragmatikerin. Eine Ästhetisierung der Armut lehnte sie ab und orientierte sich vielmehr an den praktischen Bedürfnissen derjenigen, für die sie ihre Tätigkeit als Architektin ausübte.

Sich dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus anzuschließen galt ihr 1940 als Selbstverständlichkeit. Sie hätte es beinahe - wie andere aus ihrer kommunistischen Zelle - mit dem Leben bezahlt und entkam dem Todesurteil nur durch einen Trick.

Wegen ihrer Mitgliedschaft in der KPÖ erhielt sie - trotz internationaler Anerkennung - kaum öffentliche Aufträge. Erst in den 1970er Jahren erhielt sie auch in ihrem Heimatland die ihr zukommende Aufmerksamkeit für ein bemerkenswertes Lebenswerk.

 

 

 

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