Das Problem der Nahrungsmittel-Spekulation aus Sicht der Globalisierungsgegner

Genau am Mittwoch vor einer Woche haben die EU-Kommision, das EU-Parlament und der Ministerrat, in dem die Staaten vertreten sind, die Verhandlungen über die MiFID2 Gesetzesnovelle abgeschlossen. MiFID steht für „Markets in Financial Instruments Directive“ und regelt die Modalitäten von Ver- und Ankauf sowie die Zulässigkeit von Finanzprodukten in der EU. Der Suffix „2“ verrät, dass der Finanzmarkt neue Regulierungen breucht – nicht zuletzt wegen der andauernden Finanzkrise. Die neuen Regeln betreffen auch den Rohstoffmarkt. Wie das hört ihr in dieser Stunde.

Schon Anfang 2011 hat der damalige französische Präsident Sarkozy eine neue Regulierung der Finanzmärkte für Agrarrohstoffe gefordert. Er mahnte an, die Weizen, Soja und Reis Produktion der gesamten Welt sind auf den weltweiten Terminbörsen 20-30 mal überzeichnet. D.h. der Wert der Produktion beträgt nur einen Bruchteil im Vergleich zu der Spekulation mit Optionspapiere auf diese Güter. Auf der einen Seite gibt es also die Erzeuger, Anbauer oder Abbauer, die mit den Händlern ihre Rohstoffe um die Welt schicken und auf der anderen Seite die großen Finanzmarktakteure, wie Hedge- oder Investmentfonds und große Banken, die Kraft ihrer riesigen Kapitalmassen, die Geschäfte zwar absichern, aber auch zu ihrem Wohle kräftig verdienen wollen. Das hat schon in der Vergangenheit zu Preisexplosionen und -implosionen geführt, die für die Bauern immer eine Katastrophe bedeuten. Es besteht also Regulierungsbedarf, den die EU jetzt mit MiFID2 Rechnung tragen will. Mein Kollege Patrick Rank hat anlässlich der Einigung auf EU-Ebene über diese Gesetzesnovelle Karsten Peters von attac Deutschland interviewt, um ein wenig Licht in die Finanzgeschäfte mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen und die neuen Regeln auf der EU-Ebene zu bringen.

 

 

 

 

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