Aus medica mondiale Afghanistan wird Medica Afghanistan – Projekt geht über in afghanische Hände

Die Frauenhilfsorganisation medica mondiale verlässt Afghanistan und gründet Medica Afghanistan. Damit übergibt sie die Projekte, die sie seit 9 Jahren dort erfolgreich aufgebaut hat, in einheimische Hände. An der schlechten Lage für Frauen in Afghanistan insgesamt hat sich aber nichts verbessert, bemängelt medica mondiale.

Zwangsheirat, Rechtlosigkeit, Gewalterfahrungen - das ist für viele Frauen in Afghanistan Alltag. Seit dem Sturz der Taliban durch internationale Truppen hat sich für sie nichts verbessert. Im Gegenteil: Die Heirat gegen den Willen der Frau ist die Regel, nicht die Ausnahme, in öffentlichen Positionen müssen um ihr Leben fürchten. Viele Frauen landen wegen sogenannter moralischer Verbrechen im Gefängnis – wohinter meist der Vorwurf des Ehebruches steht, ein Vorwurf, der oft auf abenteuerliche Weise zustande kommt.
Zwar existiert eine afghanische Frauenbewegung und fordert ihre Rechte, doch viele Frauen können ihre Stimme nicht erheben, werden krank, Selbsttötungen sind häufig.
Seit 9 Jahren hat die Frauenhilfsorganisation Medica Mondiale in Afghanistan diverse Projekte für Frauen aufgebaut – in enger Zusammenarbeit mit einheimischen Frauen und Initiativen. Sie bietet Hilfe für Frauen an, die unter den psychischen und körperlichen Folgen von sexualisierter und anderer Gewalt leiden. Rechtsanwältinnen unterstützen angeklagte Frauen, medizinische Fachfrauen werden ausgebildet.
Nun übergibt Medica Mondiale die Projekte an einheimische Frauen. Heike Demmel sprach darüber mit Bele Grau, sie ist Projektleiterin Afghanistan der Hilfsorganisation Medica Mondiale.

 
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