Arbeiter in der radioaktiv verseuchten Zone - die japanischen Liquidatoren

In Fukushima werden die Arbeiter, die gegen den Super-GAU kämpfen, verheizt. So die Kritik am AKW-Betreiber Tepco. Wir fragen heute hier im Stoffwechsel: Unter welchen Gefahren sind die Arbeiter dort im Einsatz? Wer riskiert dort sein Leben? Und unter welchen Bedingungen und mit welchen Informationen ausgestattet?

 

Die "50 von Fukushima", die lange durch die Medien geisterten, sind eine Legende, die so nicht stimmt. Denn es sind viel mehr Arbeiter, die Tag und Nacht in der verstrahlten Atomruine von Fukushima gegen den Super-GAU ankämpfen. Unter Einsatz ihres Lebens, unter hohen Strahlenbelastungen. Und unter extrem schlechten Arbeitsbedingungen. Zu wenig Schutzausrüstung, zu wenig Nahrung, nur Notrationen, zu wenig Information - so die Vorwürfe gegen die Betreibergesellschaft Tepco. Zwei Arbeiter erlitten letzte Woche Verbrennungen durch Beta-Strahlen. Ihnen soll radioaktiv verseuchtes Wasser in die Schuhe gelaufen sein. Momentan ist ihr Zustand stabil, heißt es. Doch sie haben eine Dosis abbekommen, die innerhalb kurzer Zeit zu Strahlenkrankheit und Tod führen kann.
Insgesamt waren bisher 17 Arbeiter einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt. Die Dunkelziffer liegt vermutlich weit höher.
Auch wird Tepco vorgeworfen, Obdachlose und sogenannte „Wegwerf-Arbeiter“ in AKWs einzusetzen. Leiharbeiter also, die eine Zeitlang dort arbeiten, verstrahlt und dann gefeuert werden.
Dazu spricht meine Kollegin Heike Demmel nun mit Dr. Dörte Siedentopf. Sie ist Ärztin, aktiv bei der IPPNW, den Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges und war schon oft in der verstrahlten Region rund um Tschernobyl.

 
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