Proteste gegen Enteignung der Oromo in Äthiopien

In Äthiopien wird protestiert und getötet. Wir berichten über die Volksgruppe der Oromo, die zunehmend enteignet wird und ihre Lebensgrundlagen an die Regierung und ausländische Investoren verliert.

Die Oromo sind die größte Volksgruppe in Äthiopien. Derzeit protestieren sie lautstark – nicht nur in ihrem Heimatland, sondern auch im Rest der Welt. Denn sie werden von der äthiopischen Regierung zunehmend enteignet – und wissen nicht mehr, wie sie ohne ihr Land überleben sollen. Im folgenden Beitrag hört ihr mehr zur Volksgruppe der Oromo, ihre aktuelle Situation und was diese mit globalen Wirtschaftsinteressen zu tun hat.

Ihr hört einen Beitrag über die aktuellen Proteste der Oromo, die die größte Volksgruppe in Äthiopien sind. Sie protestieren, weil sie zunehmend enteignet werden. Das Land, das sie seit langer Zeit bebaut haben, wird ihnen von der äthiopischen Regierung weggenommen, die es an die eigene Volksgruppe, die Tigray, weitergibt, oder aber an ausländische Investoren verkauft. Welche tragischen Folgen der Landverkauf für die äthiopische Bevölkerung hat, hört ihr jetzt im zweiten Teil des Beitrags:

 

ABMODERATION
Ob dieses positive Szenario irgendwann Wirklichkeit werden kann, hängt nicht nur von den BewohnerInnen der Region selbst ab. Mit ihrem Protest tun sie, was sie tun können, und riskieren dafür ihr Leben. Die Regierung antwortet mit Gewalt, die sie mit Hilfe des Militärs gegen die eigene Bevölkerung einsetzt. Nicht nur der Erfolg der Proteste, sondern auch die Frage, wie die Hungerkatastrophe in Äthiopien bewältigt werden kann, hängen auch vom globalen politischen und wirtschaftlichen Netzwerk ab, an das Äthiopien angedockt ist: Werden ausländische Investoren menschlich handeln und ihre Geschäfte zugunsten der äthiopischen Bevölkerung fairer gestalten? Wird die EU die Proteste ernst nehmen und ihren äthiopischen Partner kritisieren? Wohl kaum. Denn wir können aktuell ja schon bei den Verhandlungen der EU mit der Türkei über die Flüchtlingskrise beobachten, wie herzlich egal Menschenrechte auf einmal sind. Die Flüchtlingskrise in Europa vernebelt derzeit auch den Blick für Probleme, die weiter weg liegen. Zum Beispiel Äthiopien, das nicht in unserem Hinterhof liegt. Noch nicht.
Was jeder Einzelne aber tun kann: Sein Konsumverhalten überdenken und im Winter keine Rosen kaufen. Mehr Informationen zur erwähnten Blutrosen-Kampagne gibt es unter www.gfbv.de  unter der Rubrik Informieren und: Blumen der Liebe – Blumen des Leids. Des Weiteren gilt es, Öffentlichkeit zu schaffen für die Proteste der Oromo. Denn nur so können wir Druck auf die Politik ausüben.

 

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