Frankreich nach den Wahlen: "Es ist nicht sicher, dass dieses Rennen schon entschieden ist."

Die Wahlen in Frankreich sind in der Medienlandschaft das Thema des Tages. Alles über einen (fast) geschlagenen Präsidenten, seinen sozialistischen Herausforderer und das Abschneiden des rechtsradikalen Front National hört ihr in einem Interview mit dem Frankreich-Korrespondenten der Tageszeitung „TAZ“.

In Frankreich wurde am vergangenen Wochenende gewählt. Dass es für den amtierenden konservativen Präsidenten Nikolas Sarkozy schwierig werden würde, war schon vor den ersten Hochrechnungen klar, doch das Ausmaß seiner Niederlage überraschte doch. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Republik, dass ein amtierender Präsident bereits im ersten Wahlgang hinter seinen Konkurrenten zurückfällt. Mit 28,6 Prozent der Stimmen konnte der Kandidat der Sozialisten Hollande einen klaren Sieg und wohl historischen Sieg erringen. Sein Wahlkampf war geprägt von linker Rhetorik, in der konservativen Presse beschwor man bereits das Bild eines linken Demagogen, der sich die Sowjetunion zurückwünsche. Während sich die Kandidaten der linken Opposition und der Grünen geschlagen geben mussten, konnte Marine Le Pen einen geradezu drastischen Erfolg verbuchen: 17,9 Prozent der französischen Wähler machten ihr Kreuz beim rechtsradikalen „Front National“ und stimmten damit in Le Pens Hetze gegen Migranten, Muslime und Linke ein.
Ob die Wahlen mit Hollandes Vorsprung von 1,4 Prozent wirklich schon entschieden sind, und warum der Front National zurück auf der politischen Bühne ist,  fragte Marius Meier Rudolf Balmer, seines Zeichens Frankreich-Korrespondent der Tageszeitung „TAZ“.

 
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